Wissenswertes zur isländischen Sprache
Isländisch(íslenska) wird heutevon rund 300.000 Menschen als Muttersprache gesprochen. Bis auf rund20.000 im Ausland lebende Isländer sind sämtliche seinerSprecher auf Island beheimatet, wo es auch offizielle Amtsspracheist.
Dieisländische Sprache gehört der indogermanischenSprachfamilie an. Im Verlauf seiner Sprachgeschichte entwickelte sichdas Isländische aus dem Altnordischen heraus. Dieses warzwischen dem 8. und dem 15. Jahrhundert in ganz Skandinavienverbreitet. Im Jahr 874 brachten norwegische Siedler, die Sprachenach Island und sorgten für ihre Verbreitung auf der Insel.Bereits ab dem 11. Jahrhundert waren die Unterschiede zwischen derisländischen und der altnordischen Sprache so groß, dassman sie von diesem Zeitpunkt ab als eine eigenständige Sprachebezeichnet.
Durchdie geographische Isolation der Insel blieb das Isländischeschriftlich bis heute nahezu unverändert. So ist es einemIsländer heute problemlos möglich, eine isländischeSaga aus dem 13. Jahrhundert zu lesen.
SprachlicheEinflüsse aus Norwegen und vor allem aus Dänemark sind,trotz ihrer jahrhundertelangen Herrschaft über die Insel, kaumvorhanden. Und auch Anglizismen, die in vielen anderen Sprachen -gerade im technischen Bereich - Eingang gefunden haben, kennt dasIsländische kaum. Stattdessen wird für jede technischeNeuerung ein isländischer Begriff, der die Neuheit treffendbeschreibt, gesucht und eingeführt.
Dieverschiedenen Dialekte, die von den norwegischen Einwanderern nachIsland mitgebracht wurden, haben sich mit der Zeit verloren. Erklärenlässt sich dies sowohl durch die Abgeschiedenheit der Insel alsauch durch die schon frühe Mobilität der Isländerinnerhalb ihrer Heimat. Daher besitzt das Isländische alseinzige Sprache der Welt nahezu keine Dialektunterschiede.
Dasisländische Alphabet
ImIsländischen wird das lateinische Alphabet verwendet. Es bestehtaus insgesamt 32 Buchstaben. Es beinhaltet drei Buchstaben, die fürdas Isländische besonders charakteristisch und im Deutschenunbekannt sind: Das Æ(æ) sowie das Ð (ð) und das Þ (þ).Letztere Buchstaben werden beideähnlich wie das englische 'th'ausgesprochen.
Dieaus dem deutschen Alphabet bekannten Buchstaben C, W, Q und Z kommenim Isländischen wiederum nicht vor.
Eineweitere Besonderheit des isländischen Alphabets ist, dass fürjeden Vokal im Isländischen zwei unterschiedliche Aussprachenexistieren. Zur Kennzeichnung der unterschiedlichen Betonung gibt eseine Vokalform mit und eine ohne Akzent. So wird beispielsweise derBuchstabe A als [a] und der Buchstabe Á als [au]ausgesprochen.
DasIsländische heute
Interessantist beim Isländischen, dass es nur wenige Lehn- oder Fremdwörteraus anderen Sprachen integriert. Stattdessen wird von einerstaatlichen Sprachkommission versucht, für jeden Begriff, dendie traditionelle Sprache nicht ausdrücken kann, durchAbänderungen und Neuzusammensetzungen aus bereits bestehendenWörtern einen neuen Sinn zu erhalten. So bedeutet dasisländische Wort für Internet, veraldarvefur,im übertragenen Sinne soviel wie „verflochteneWelt“.